Der Kahurangi National Park ist ein echtes Juwel. Als ich während einer Wanderung oberhalb der Baumgrenze stehe, die Weite des Landes erfasse und dabei die Natur genieße habe ich mich gefragt: wie ist es nur möglich, dass man von diesem Park so wenig liest und hört?
Es ist einfach so, dass die großen National Park sowie die großen Tracks, etwa der „Milford Track“ oder der „Kepler Track“ trotz hoher Gebühren in einem ganz anderen Interesse stehen. Und bei der Vielzahl an schönen Ecken im Land bleibt so manch anderer schöner Park oftmals unbemerkt. Auch wenn für Wanderungen wie die zum Gipfel des Mt.Arthur hier keine Gebühren anfallen – umsonst ist der Weg ganz sicher nicht!
Nelson – unser „Basislager“ für 2 Nächte – ist die Stadt mit den meisten Sonnenscheinstunden in Neuseeland im Jahr. Die einstündige Fahrt von Picton nach Nelson führte über den kurvenreichen „Queen Charlotte Scenic Drive“. In der Umgebung von Nelson gibt es nicht nur guten Wein, Hopfen und alle Arten an Obst und Gemüse, sondern auch hervorragende Wanderungen im 30km entfernten Kahurangi National Park. Es gibt viele Einstiegspunkte in den Park einer davon ist der „Flora Saddel“. Da sich der Parkplatz hier bereits auf 970m befindet ist es bis zur ersten Berghütte nicht mehr weit. Die Straße hierauf ist nicht asphaltiert und verlangt den Federungen der Autos so einiges ab. Ein 4-Rad-Antrieb ist sehr empfehlenswert.
Erste Station ist nach gut 1 und einer Viertel Stunde die Arthur Hut(1310m). Von hier kann man entweder die „Arthur Range“ entlang hinauf zum 1795m hohen „Mt. Arthur“ wandern oder zur über die „Flora Hut“ weiter zur „Sailbury Lodge“. Der Park ist einzigartig und im Vergleich zu den sogenannten „Great Walks“ herrlich unentdeckt. An einem strahlend blauen Tag Anfang März haben wir gerade einmal 8 Leute getroffen. Übrigens: in Nelson befindet sich direkt neben dem Tourist Office auch ein Büro des DOC (Department of Conversation), wo man detaillierte Infos zu allen Wanderungen in der Umgebung findet.
Nicht nur die Landschaft erlebten wir bei unserem Besuch hier von ihrer besten Seite. Gekoppelt mit einem Bilderbuch gleichem Wetter ist die Gegend unbedingt auch einen längeren Aufenthalt wert. Wenn man auch noch den naheliegenden „Abel Tasman NP“ besuchen möchte, kann man hier gut und gern 10 Tage verbringen. Bei unserer nächsten Reise nach Neuseeland bleiben wir jedenfalls länger, als nur 2 Tage, soviel steht mal fest.