Die Myvatn-Region wäre ohne Krafla unvollständig. Die Kontraste zwischen vogelreicher Seenlandschaft und wüstenähnlichem, durch Lavaausbrüche zerklüfftetem Terrain sind groß. Genau das macht diese Gegend so faszinierend. Aus geologischer Sicht ist dieser Landstrich äußerst jung. Die letzte Ausbruchsserie der Krafla fand von 1975 bis 1984 statt. Gerade einmal 3km unter der Oberfläche befindet sich nach wie vor eine Magmakammer, die dafür sorgt, dass die Erdoberfläche immer noch warm ist, ja an einigen Stellen sogar noch heiß. Der Zentralvulkan Krafla ist über 200.000 Jahre alt und besteht vor allem aus einer 10 km im Querschnitt großen Caldera, in der man ausgiebig wandern kann.
Auf dem Programm meiner Tour steht die Umrundung des Sees Viti, die selbst für ungeübte Wanderer bei entsprechender Vorsicht gelingen sollte – der Boden kann hier zum Teil sehr glitschig werden –, und der Abstecher zum Vulkan Leirhnjúkur, von dem man aus einen guten Blick auf die ehemalige Ausbruchsspalte hat. Gutes Schuhwerk und auch Wanderstöcke zahlen sich auf dieser Wanderung in jedem Fall aus.