Península de Troia – Ort zum Entschleunigen

Wer im Urlaub Ruhe und Entspannung sucht, und dabei endlos lange, oftmals menschenleere Sandstrände genießen möchte, wird an der Küste des Alentejo den vielleicht perfekten Ort zum Entschleunigen finden: die Halbinsel Troia. Ich möchte diese Region, die wir selbst vor einer Weile bereist haben, in einem Beitrag vorstellen.

Lissabon, die pulsierende, kosmopolitische Hauptstadt Portugals, ist mit seinem kulturellen und architektonischen Erbe zweifellos selbst einen eigenen Beitrag wert. In diesem Fall jedoch stellt die an der Flussmündung des Tejo gelegene Metropole den Ausgangspunkt für eine Reise dar, die uns in den Süden entlang der Küste des Alentejo führt. Von Deutschland aus ist Lissabon übrigens nach wie vor vergleichsweise preiswert mit dem Flugzeug zu erreichen. Germanwings beispielsweise fliegt von Hamburg und Köln/Bonn die portugiesische Hauptstadt zu Preisen ab 50 Euro an.

Eine gute Autostunde südöstlich von Lissabon gelegen beginnt ein Küstenabschnitt, der wie geschaffen ist, um einmal so richtig die Seele baumeln zu lassen. Eine wenig erschlossene Landschaft mit unberührte Natur, knapp sechzig Kilometer Sandstrände, stimmungsvolle Sonnenuntergänge, Meeresrauschen satt – Urlaubsherz, was willst Du mehr?

Im Rahmen unserer Tour sind wir mit der Fähre von Setúbal nach Troia übergesetzt. So erspart man sich die Autofahrt über Alcácer do Sal und kann obendrein, die frische Meeresluft genießen während man entspannt auf den weiten Horizont blickt. Die Mündung des Sado, die wir mit der Fähre überqueren, ist ein bekanntes Delfin-Revier. Dementsprechend häufig sieht man Tümmler, mit etwas Glück sogar von der Fähre aus. Professionelle Dolphin-Watching-Bootsfahrten, beispielsweise auf einem Katamaran, können von Setubal und auch von Troia aus unternommen werden. Der Mündung stromaufwärts folgend liegt das Reserva Natural do Estuário do Sado, welches Nist- und Überwinterungsgebiet für 200 Vogelarten ist und das einem besonderen Naturschutz unterliegt.

Autofähre Setubal – Troia
Autofähre Setubal – Troia, Foto: Schaffrinna

Troia hinter uns lassend folgen wir der Bundesstraße N253-1 in Richtung Comporta. In einigen Reisemagazinen wird dieser 5.000 Einwohner zählende Ort als Geheimtipp und Trend-Urlaubsort an Portugals Küste bezeichnet. Es mag ja sein, dass der Küstenstrich auf der Halbinsel Troia nicht so spektakulär ist wie etwa die Costa Vicentina mit ihren von steilen Klippen gesäumten Stränden. Und dennoch: das idyllische Comporta verströmt mit seinen vielen weißen Steinhäuschen mit ihrem blauen Fundament und den terrakotta-farbenen Dächern einen besonderen Reiz.

Von den langen, mit feinem hellen Sand gesäumten Stränden rund um Comporta aus blickt man hinüber auf die Felsen und Hänge des Parque Natural da Arrábida. Im „Comporta Café“, das direkt auf dem Strand auf Pfählen errichtet wurde, genießen wir im Schatten sitzend ein Eis und einen Espresso und schauen Surfern zu. Zwei Surfschulen sind vor Ort und bieten Kurse sowie entsprechendes Equipment zur Ausleihe an.

Unterkünfte gibt es rund um Comporta für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Wer den besonderen Komfort schätzt, mietet sich ein Haus in Comporta, eines der „Casas“: Klassische Designs, Strohdächer, viel Holz und ein spezielles Ambiente.

Troia Strand
Troia Strand von André Mota auf Unsplash

Offensichtlich fühlen sich auch Störche hier sehr wohl, denn überall auf Dächern und Schornsteinen sieht man sie nisten. Zahlreiche Fischrestaurants bieten regionale Spezialitäten und frische Meeresfrüchte. Besondere kulinarische Genüsse wie auch in Handarbeit hergestellte Produkte (Schalen, Körbe, Textilien) finden sich in dem pittoresken „Mercearia Gomes“. Viele kleine Geschäfte laden zum Bummeln und Stöbern ein.

Noch ein Satz zum Thema Wetter: Direkt an der Küste sind die Temperaturen nicht so extrem wie im Landesinneren. Ein stetiger Atlantik-Wind sorgt stets für eine angenehme Frische. Die beste Reisezeit für Portugals Atlantikküste ist von Juni bis September. Auch die Monate April, Mai und Oktober sind in der Regel klimatisch sehr angenehm. Wie heutzutage bei fast allen Reisen in den Süden Europas gilt es auch hier aktuelle Wetter- und Klimabedingungen vor Ort vor Antritt der Reise zu berücksichtigen. Wir hatten bei unserer Tour entlang der Península de Troia schönes und gemäßigt warmes Reisewetter. Das wünsche ich auch den Lesern!

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