Nach einer Woche in und um Calgary bin ich wieder in den Greyhoundbus gestiegen, mit dem Ziel Rocky Mountains. Lake Louise war hier die erste Station auf dem Weg nach Jasper, wo ich einen einwöchigen Aufenthalt eingeplant hatte. Das Hostel in Lake Louise verzichtet ganz auf große Schlafsäle und bietet stattdessen für Gäste nette 2- bis 6-Bettzimmer. Die hauseigene Sauna ist kostenfrei und das sehr professionell geführte Café ist stadtbekannt und hat zu jeder Mahlzeit eine Vielzahl von Gerichten anzubieten.
Was sonst sollte man in den Rockies unternehmen, wenn nicht wandern, bergsteigen und klettern!? Über die vielen Wanderwege informiert das Touristen Center oder man schließt sich einfach einer der vom Hostel geführten Touren an. Meine Bergtour führte mich auf den Fairview Mountain (2.744m). Ein Squirrel leistete mir auf dem Gipfel Gesellschaft.
Die meines Erachtens beste Möglichkeit zum nächsten Hostel in den Rockies zu kommen ist der „Hostel-Shuttle“. Eine, von einem kleinem Unternehmer (Terry), unterhaltene Kleinbussflotte, die täglich die Route zwischen Jasper und Calgary befährt. Die oftmals sehr abgelegenen Berghostels sind sonst nur zu Fuß erreichbar. Man braucht schon verdammt viel Glück, um als Anhalter dort hin mitgenommen zu werden.
Die angesprochenen Berghostels sind eine Sache für sich. Wer sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass die einzige Waschmöglichkeit eine Wassertonne im Freien ist, für den sind diese Basic-Huts nichts, etwa das Hilda Creek Hostel. Wer sich aber auf den Charme der einfachen Häuser und ihren sparsamen Umgang mit Luxus einlässt, wird mit wunderbaren Erlebnissen belohnt.
Jasper ist ebenfalls wie Lake Louise und Banff sehr auf den Tourismus eingestellt. Ich habe die Gegend um Jasper vom Rücken eines Pferdes erkundet, während eines geführten Trails. Es gibt mehrere Ranches die unterschiedlich lange Ausflüge anbieten. Das wohl meist fotografierte Motiv in Bildbänden über Kanada ist nicht weit von hier am Maligne Lake. Der Zauber dieses Orts erschließt sich allerdings nur schwer bei der Fülle von Touristen, selbst zur Offseason-Zeit.