Bowron Lake Kanutour

Der Bowron Lake Provincial Park ist das Ziel für unsere einwöchige Kanu-Tour. Der Park ist ein 139.700 Hektar (1.397 km²) großes, geschütztes Wildnisgebiet im Zentrum von British Columbia, etwa 115 Kilometer östlich von Quesnel gelegen. Der Park liegt in den Cariboo Mountains und ist besonders für seine spektakuläre Seenlandschaft bekannt: Eine Kette aus insgesamt elf Bergseen bildet ein etwa rechteckiges, rund 116 bis 120 Kilometer langes Kanurundkurs-System, den berühmten „Bowron Lake Canoe Circuit“. Und diesen Rundkurs haben wir absolviert, oder soll ich sagen gemeistert? Denn eine entsprechende Kondition und körperliche Fitness sollte man mitbringen.

Auch bei Deutschen und Europäern ist der Rundkurs und der Park beliebt. Wir hatten das unverschämte Glück in der 2. und 3. September Woche mit 27 Grad Celsius und reichlich Sonne versorgt zu werden. Es gab in einer Woche nur ein Tag, an dem es geregnet hatte. Gute Kleidung und Ausrüstung sind unerlässlich für diese Tour. Nach ein wenig Eingewöhnung kann man eine tolle, meist unberührte Natur bestaunen, und Eisvögel, Spechte, Fischadler, Seeadler, Biber, Elche und Bären bewundern.

Der Bären-Verhaltenscodex

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Apropos Bären. Im Rahmen der Anmeldung gibt es im Info-Center des Parks eine kurze Schulung und Einweisung, ebenso Anweisungen, wie man sich ihnen gegenüber Bären verhalten soll, wenn man diesen begegnet. Wir haben weder einen Schwarzbären noch einen Grizzlie gesehen. Und das war vielleicht auch besser so. Geschichten von Bärenattacken gibt es zuhauf. Man braucht nur ein paar Leute treffen, die hier leben und schon bekommt man ein paar Eindrücke, was alles passieren kann. Erst wenige Monate vor unserer Ankunft wurde eine Frau von einem Grizzly attackiert und getötet. Es ist also ratsam den Ausführungen im Info-Center aufmerksam zu folgen.

Eine ganz wichtige Verhaltensregel ist z.B. das Verstauen der Nahrungsmittel in den speziell dafür vorgesehenen Vorrichtungen. Entweder man packt diese auf eine 3 m hohe quer ausgerichtete „Leiter“ oder in die „Bärensafes“ aus Stahl. In jedem Fall gehören jegliche Lebensmittel nicht in das Zelt! Auch wer abends einen Fisch kocht oder brät sollte sicherheitshalber die Klamotten in den Safe stecken. Bären haben feine Nasen.

Wie gesagt, ich bin nicht traurig, dass wir keine Bären gesichtet haben. Dafür haben wir mehrere Moose gesehen, von denen man in der Regel keine Angst haben braucht (Ausnahme männliche Moose in Brunftzeit).

Die gesamte Seenkette (116 km) kann, wenn man sich beeilt, in 3-4 Tagen umrundet werden. Wir hatten es nicht eilig und waren 7 Tage unterwegs. Vorausbuchung der Tour ist jedem zu empfehlen, eventuell auch die Boote. Die Mietpreise für Boote beginnen bei 210 US-Dollar für 10 Tage für ein Standard-Kanu (1-2 Personen) (Stand 04/2023).

Weiter ging es auf getrennten Wegen

Stephan, mein Reisepartner fuhr Richtung Jasper in die Rockies, um dort einen „Skyline Trail“ zu erwandern. Ähnlich zu den Hüttenwanderungen in den Alpen kann man hier tagelang von Berg zu Berg wandern. Zelt, Schlafsack und Verpflegung sind allerdings mitzunehmen.

Mein Weg führte mich nach Kamloops. Viele sagen, auch Kanadier, „was willst du in Kamloops, da ist nichts“. Ich konnte mich dem überhaupt nicht anschließen. Es ist ein kleines Städtchen mit vielen bunten Café´s und netten Läden und einem Naturpark vis a vis, dem Lac Du Bois Grasslands Protected Area.

Die Jugendherberge hier ist charmant. Erbaut 1909 diente „The Old Courthouse“, wie der Name schon sagt als Gerichtshof. Die Leute, die in diesem Hostel arbeiten sind sehr nett und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Von Ihnen erfährt man auch etwas über die Geschichte des Hauses z.B. dass die Stelle an der nun die Waschmaschinen stehen ehemals eine Zelle für die Angeklagten war.

Lac Du Bois Grasslands

Lac du Bois Grasslands
Lac du Bois Grasslands

Empfehlenswert ist ein Ausflug in den nur 20 km entfernten „Lac Du Bois Grasslands Protected Area„. Die Lac Du Bois Grasslands Protected Area ist ein großes Schutzgebiet nördlich von Kamloops gelegen. Sie wurde 1996 eingerichtet und umfasst etwa 15.700 Hektar. Das Gebiet schützt eine der bedeutendsten und vielfältigsten Grassland-Landschaften der Provinz und repräsentiert drei wichtige ökologische Zonen: Bunchgrass-, Ponderosa-Kiefern- und Douglasienwälder. Die Lac Du Bois Grasslands Protected Area ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Mountainbiker, Naturbeobachter und Angler. Auch Vogelbeobachtung und im Herbst Jagd (in ausgewiesenen Saisons) sind möglich.

Über Revelstoke und Golden, die zwischen Kamloops und den Rockies liegen kann ich nicht viel erzählen, was aber nicht unbedingt mit den Orten zusammenhängt. Zu der Zeit war einfach ein schreckliches Wetter. Abraten würde ich allerdings von den sogenannten Backpackers Hostels, in denen ich hier übernachtet habe. Ich kam dort in eine feste, mehr oder weniger eingelebte Wohngemeinschaft hinein und konnte mich nicht mit gleichgesinnten „Travellern“ austauschen. Wer eine solche Atmosphäre mag – OK – ich habe mich allerdings relativ unwohl gefühlt. Für eine Nacht geht´s.

Da ich Schwierigkeiten hatte von Golden als Anhalter mitgenommen zu werden, entschloss ich mich ein Busticket nach Calgary zu kaufen, eine eher spontane Entscheidung. Im Nachhinein war dies eine meiner besten Entschlüsse.

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