Calgary & Alberta

In Calgary angekommen, nach einer knapp 9-stündigen Busfahrt von Kamloops, machte ich mich direkt auf den Weg zur Jugendherberge. Diese war völlig ausgebucht. Ärgerlicherweise hatte ich keine Reservierung. Die Suche nach einem günstigen Hotel oder einer Bed&Breakfast-Unterkunft gestaltete sich schwierig. Es war Freitag Abend, und aufgrund eines Kongress waren freie Betten in der Stadt rar.

Nach geraumer Zeit habe ich im örtlichen YMCA Leute kennengelernt, die mir bei der Suche einer Unterkunft geholfen haben. Nicht nur das, mit ihnen habe ich dann das ganze Wochenende verbracht und so eine tolle Zeit in Calgary gehabt. Dank ihnen habe ich viele gute Erinnerungen an Calgary. Das kennen vermutlich viele Globetrotter. Wenn Du netten Menschen begegnest, sind sie es, die einen Ort zu etwas besonderem machen, und für bleibende Erinnerungen sorgen. Was mich betrifft ich würde jeder Zeit wieder nach Calgary fliegen.

Calgary
Calgary
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Was macht den Reiz dieser Großstadt aus, die eine Autostunde östlich der Rockies liegt aber noch nicht ganz Prärie ist? Downtown ist sehr kompakt. In wenigen Minuten ist man quasi überall. Die Stadt wirkt sauber und aufgeräumt und man hat den Eindruck die Menschen die Ihre Freizeit mit joggen, skaten oder „powerwalking“ verbringen sind selbst am Wochentag der arbeitenden Bevölkerung in der Überzahl.

Überall spürt man die Präsenz der Ölgesellschaften, die hier 80% aller kanadischen Geschäfte abwickeln. Ein Merkmal für Calgarys gefüllte Stadtkassen ist auch das öffentliche Verkehrssystem. Im Innenstadtbereich entlang der 7th Avenue ist das Fahren mit dem C-Train kostenlos.

Es gibt viele Plätze wo man am Abend ausgehen kann so zB. die 17. Avenue an der sich jede Menge Kneipen und Restaurants befinden oder die Eau Claire Markets in denen sich auch ein IMAX-Kino befindet. Bummeln kann man auch sehr schön im Stadteil Kensington von dessen Hügeln man den schönsten Blick auf Downtown und den am Horizont sichtbaren Rockies hat oder im Prince´s Island Park in dem man auch einfach nur am Ufer des Bow Rivers relaxen kann.

Weiter Richtung Drummheller

Nach ein paar Tagen in Calgary zog ich weiter gen Westen, nach Drumheller. Berühmt für seine archäologischen Funde beheimatet es im Royal Tyrell Museum die weltgrößte Sammlung kompletter Dinosaurier Skelette. In der „Dinosaur Hall“ sind fast 40 dieser Skelette dauerhaft aufgebaut und zu besichtigen. Insgesamt verfügt das Museum über mehr als 130.000 Fossilien. Den Forschern und Wissenschaftlern kann man in den Wintermonaten sogar während ihrer Arbeit über die Schultern schauen.

Horseshoe Canyon – Drumheller

Man kann Stunden hier verbringen, und der ungeheure Reiz besteht darin, das die Gegend um das Museum herum wie geschaffen dafür ist, um sich bei einer Wanderung vorzustellen wie hier einmal Ur-Viecher gelebt haben. Die Landschaft verdankt zwar ihren schroffen Charakter der letzten Eiszeit, die „gerade erst“ 12.000-15.000 Jahre her ist, hat also null mit dem Lebensraum von T-Rex und seinen Zeitgenossen zu tun, aber dennoch kann man sich gut vorstellen wie Tyrannosaurus hinter dem nächsten Hügel auftaucht.

Hoodoos in der Nähe von Drumheller
Hoodoos in der Nähe von Drumheller

Es gibt viele sehenswerte Orte im Drumheller-Tal, auch als Badlands bezeichnet, etwa die Hoodoos. Felsbrocken, die auf Sandsteinsäulen liegen und dabei eine Art Dach bilden. Diese Gebilde sind mehrere tausend Jahre alt und werden auch heute noch von Wind und Wetter geformt. Es gibt tolle Canyons auf dessen Grund man auf Spurensuche nach Fossilien und Knochen gehen kann. Ich habe dabei einen Bison-Knochen gefunden, der zwar nicht steinzeitlich ist aber, wie mir ein Wissenschaftler im Museum erklärt hat immerhin 100-150 Jahre alt war, denn seit dieser Zeit gibt es dort keine Büffel mehr.

Die Gegend ist Heimat zahlreicher alter Holzbrücken, auch Minen, die noch aus der Goldgräberzeit stammen, gibt es zu bestaunen. Folgt man der Straße nach Golden und überquert die 11 Brücken (Guiness Buch der Rekorde!), so erreicht man einen Ort in dem Stanley Kubrick 1968 Szenen für den Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ gedreht hat. Wahrlich zum Teil eine Landschaft, die nicht von dieser Welt ist.

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