Auf Schusters Rappen die Welt erkunden: Die Deutschen sind ein wanderlustiges Volk. Vor allem im eigenen Land zieht es die Bewohner der Bundesrepublik raus in die Natur. Mit rund 16.500 Kilometern vom deutschen Wanderverband zertifizierten Wegen finden sich von der Waterkant zum Alpenrand jede Menge attraktive Ziele für Anfänger, wie für erfahrene Wanderer.
Dabei kommt es allerdings auf die richtige Ausrüstung an, um so viel Vergnügen wie möglich an dem Fußmarsch zu haben.
Zur Grundausstattung gehört die richtige Kleidung. Das geeignete Schuhwerk ist dabei das A und O. Wer nicht bei einem Untergrund bleibt, sollte gegebenenfalls ein zweites Paar Wanderschuhe oder Stiefel im Gepäck haben, weil beim Kraxeln in den Alpen ganz andere Bedingungen herrschen als auf dem so gut wie ebenerdigen Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide.
Atmungsaktive Kleidung wird am besten schichtweise getragen. Trekking-Hosen mit Zip-Off, die dank Reißverschluss von der langen Hose zum Shorts umfunktioniert werden können, sind im Sommer ideal. Sonnenbrille und Sonnenhut können auch im Winter nicht schaden, und Regenkleidung sollte auf jeden Fall im Gepäck sein.
Funktionsunterwäsche, Funktionsshirt und Wandersocken erhöhen den Komfort und dienen dem Wohlbefinden. Insektenmittel sollte in den warmen Monaten ebenfalls eingepackt werden, und auch ein Feuerzeug, Streichhölzer, Taschenmesser und Traubenzucker oder Energieriegel nehmen wenig Platz weg, sind aber im Falle eines Falles unverzichtbar. Eine Smartwatch mit Notruffunktion, GPS und Kompass ist ebenfalls nützlich, aber ein geladenes Handy für den Notfall sowie eine Wanderkarte tun es gegebenenfalls auch.
Unverzichtbar sind zudem eine Notfallapotheke und vor allem eine gut gefüllte Trinkflasche. Wer mehr als nur einen Tagesausflug vorhat und kein Zelt mitschleppen will, sollte sich vorab um die Unterkunft kümmern. Dank der enormen Popularität von Wanderurlaub sind zwar zahlreiche Herbergen und Campingplätze zu finden, aber diese können vor allem in der Hauptsaison auch ausgebucht sein.
Da beim Fußmarsch jeder zusätzliche Kilometer zählt, sollte die Planung nicht allzu ehrgeizig erfolgen. Der schönste Wanderweg macht wenig Freude, wenn die Füße Blasen haben und bei jedem Schritt schmerzen. Mit der richtigen Kleidung für nasse Tage kann aber auch eine Wanderung im Regen Spaß machen. Die Pfade sind dann selten überlaufen, und die Stimmung ist meist viel besinnlicher als im strahlenden Sonnenschein. Hinzu kommt der Geruch von feuchtem Gras und nasser Erde. Nicht umsonst gibt es eigens einen Ausdruck für das Odeur von Sommerregen auf trockener Erde – Petrichor.
Nicht vernachlässigt werden sollte allerdings auch die Vorbereitung auf die Abende in der Hütte oder im Zelt. Wer mit Freunden unterwegs ist oder neue Freunde kennenlernen möchte, kann mit einem Deck Karten für vergnügliche Stunden sorgen. Skat, Mau Mau oder Spiele wie Poker und Black Jack, bei dem vorab das Karten zählen geübt werden kann, sind dabei immer wieder beliebt. Aber auch allein sind Kartenspiele ein guter Zeitvertreib, ob nun Patiencen gelegt werden oder auf dem Handy gezockt wird.
Viele Gesellschaftsspiele gibt es im zusammenklappbaren Taschenformat, so dass Schach, Domino und mehr Klassiker jederzeit unterwegs gespielt werden können. Aber auch Papier und Stifte genügen, um sich zum Beispiel mit Schiffe versenken, Galgenmännchen, Montagsmaler oder Vier gewinnt zu unterhalten.
Hobbyastrologen und Tierfreunde sollten ein Fernglas einstecken, um sich nichts entgehen zu lassen.
Damit das Gepäck nicht zu schwer wird, ist es eine gute Idee, sich vorab den Rucksack umzuschnallen und ihn ein paar Stunden zu testen. Jedes Gramm zu viel macht sich nämlich mit der Zeit deutlich bemerkbar, vor allem, wenn es plötzlich bergauf geht.
Die beliebtesten Wandergebiete Deutschlands bieten dafür eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wasser, Wald und Gebirge, geschichts- und kulturträchtige Dörfer, Städte, Schlösser und Burgen und eine spannende Tierwelt.
Zu den populärsten Routen zählt der Harzer Hexen-Stieg in Niedersachsen. Von Osterode geht es auf 94 Kilometern durch das nördlichste Waldgebirge der Bundesrepublik nach Thale im Osten. Der Nationalpark Harz besticht dabei mit Misch- und Nadelwäldern und felsigen Schluchten. Steilklippen, Hochmoore und der als Hexenberg sagenumwobene Brocken sowie Fachwerkstädtchen aus dem Mittelalter machen die Wandertour zum unvergesslichen Erlebnis.
Gleich drei nationale Naturlandschaften werden auf dem Märkischen Landweg in Brandenburg durchquert. Auf 217 Kilometern geht es durch den Naturpark Uckermärkische Seen, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und den Nationalpark Unteres Odertal. Romantische Wasserläufe, weite See, üppige Wälder und attraktive Städtchen laden dazu ein, sich beim Wandern Zeit zu lassen.
Das einst als Finsterwald bekannte Erzgebirge ist bis heute eines der beliebtesten Wandergebiete des Landes, und der Kammweg führt auf 285 Kilometer durch Sachsen, Thüringen und Bayern. Dichte Wälder, seltene Tiere und Pflanzen, aber auch Schlösser und Burgen, Museen, Rodelbahnen und Schwimmbäder laden zum Erleben ein.
Auf Schusters Rappen lässt sich vieles erkunden, vor allem im eigenen Land.