Mit einem traditionellen Sarong gekleidet im größten Tempel Balis die Proben eines Musiker-Ensembles zu verfolgen, war sicherlich ein besonderes Erlebnis.
Individuelle Fortbewegung auf Bali
Noch einmal ein Wort zum Transport. Wie schon erwähnt ist die billigste und zugleich abenteuerlichste Art von A nach B zukommen die Fahrt in einem Bemo. Für 1 EUR kommt man fast überall hin (1-100 km). Im Preis inbegriffen sind Körperkontakt, Anfassen, nette Konversation und manchmal kräht sogar ein Hahn unter einem der Sitze. Sogenannte „Shuttle Busse“ sind ausschließlich für Touristen und zum teil klimatisiert, dafür jedoch stinklangweilig und ungefähr 3 mal so teuer.
Noch mehr zahlt man, wenn man einen Wagen inkl. Fahrer chartert. Entweder wird man von solchen angesprochen („Hey Mister, transport?“) oder falls gerade keiner auf der Lauer liegt, spricht man einfach einen „potentiellen“ Einheimischen an. Für 20 – 30 EUR am Tag kann man schließlich einen Suzuki Jeep mieten und völlig ungebunden reisen. Wer den Wagen selbst fährt sollte beachten: Auf Bali herrscht Linksverkehr. Darüber hinaus benötigt man hier eine gewisse, balinesisches Portion Fingerspitzengefühl. Ich habe gehört, bei einem Unfall hätte man ziemlich schlechte Karten, denn die Balinesen argumentieren wie folgt: „Ich wohne hier, du nicht! Wenn du nicht hier gewesen wärst, gäbe es diesen Unfall nicht!“ was in der Tat ein ziemlich schlagkräftiges Argument ist.
Heilige Tempel
Der heiligste Tempel und die größte Anlage liegen malerisch am Fuße des höchsten Berges auf Bali, dem Gunung Agung (3.147 m). Leider habe ich die jährlich stattfindende große Zeremonie um ein paar Tage verpasst. Der Besitzer meiner Unterkunft war, wie sich herausstellte, Musiker und so nahm er mich mit zu den Proben. Den traditionellen „Sarong“ um die Hüften sowie ein weiteres Tuch um die Stirn gebunden war ich schließlich bereit, die Tempelanlage zu betreten. Ich kam mir schon ein wenig previlegiert vor. Fremde kommen eigentlich nicht bis zu diesem Ort.
Das Tempelmusiker-Ensemble bestand aus 20 Personen, die ausschließlich Metallinstrumente spielten. Das sich ständig wiederholende „Kling-Klang-Klong“ erscheint nach westlichen Maßstäben zunächst sehr undurchsichtig, wird aber nach einer Weile verständlicher. Ich kann nur empfehlen, eine Nacht hier in der Gegend zu verbringen, um dann den Sonnenaufgang von den Stufen des am höchsten gelegenen Tempels zu verfolgen. Wenn die Sonne dann um den Vulkan herumblinzelt und auf die unzähligen Tempeltürme scheint, kann man das vielleicht schönste Foto von dieser Insel machen.
Künstlerort Ubud – einfach entspannen
Letzte Station war für mich Ubud. Balis traditionelle Künstlerstadt und heutige Internetzentrale, so jedenfalls mein Eindruck. Ein toller Ort, um sich verwöhnen zu lassen sowohl in Bezug auf Gaumenfreuden als auch mit wohltuenden Massagen. Es gibt zahlreiche Health- oder Beauty-Salons mit vorwiegend europäischer, japanischer oder amerikanischer Kundschaft. Selbst wenn man nur einen neuen Haarschnitt verpasst bekommt, werden ordentlich die Kopfhaut, der Nacken und die Schultern massiert.
Wem das nicht genug ist, der kann sich für ca.8 EUR eine Stunde so richtig durchkneten lassen. Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen: derlei Massagen sind zu 100% rein medizinisch-gesundheitlicher Natur. Was man sich in Ubud ebenfalls nicht entgehen lassen sollte, ist ein Besuch der frei lebenden Makaken-Affen in einem der Parks. Die Tiere sind alles andere als scheu und stibitzen schon einmal Touristen Lebensmittel aus der Hand.
Kurzinfo Bali
(meine Tour) | |
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Reisezeit | April |
Temperaturskala | Nacht 26 bis 15 Grad, Tag 15 bis 30 Grad |
Reisedauer | 2 Wochen (sind ausreichend) |
Verlauf | Nordküste, Vulkane, Ostküste |
Empfehlung | Gunung Batur Vulkan, Tauchen am Liberty-Schiffswrack |