Reisebericht zum GR 20 auf Korsika veröffentlicht

Auf Korsika habe ich wieder einmal meiner Leidenschaft gefrönt. Im Rucksack befand sich nur das Nötigste: Zelt, Luftmatratze, Schlafsack sowie Lebensmittel für eine Woche – gefriergetrocknet, des geringeren Gewichtes wegen. MacBook und iPod blieben zuhause. Eine Ixus und ein GPS-Empfänger durften hingegen nicht fehlen. Zurückgelegt habe ich 94 Kilometer, größtenteils auf dem Fernwanderweg „GR20“.

Nach 5 Tagen habe ich am Bavella-Pass die Wanderung entlang des GR 20, dem großen Fernwanderweg auf Korsika, beendet. Es war für mich ein ziemlicher Kraftakt. Schön, aber vor allem anstrengend wars. Kein Urlaub. Einige Leser kennen die Tour ja sogar und können das vielleicht nachvollziehen. Die Sicht war an 2 Tagen echt mies. Und auch 2 verregnete Nächte im Zelt schlugen aufs Gemüt. Inklusive einiger Varianten habe ich 94 Kilometer zurückgelegt (6.680 Höhenmeter) und dabei auch 4 Kilo abgenommen, was einen schönen Nebeneffekt darstellt, gerade vor Beginn der Spekulatius-Saison. Der Rucksack war inklusive Zelt, Schlafsack, Lebensmittel und 2 Liter Wasser gut 13 Kilo schwer.

Die späte Jahreszeit würde ich fast als ideal bezeichnen. Tolle Farben, tagsüber angenehme Temperaturen zwischen 15 – 20 Grad und so eben noch keine Minustemperaturen in der Nacht. Als eine „Genusswandertour“ würde ich den GR 20 allerdings nicht bezeichnen. Dafür wird einfach zu viel von einem abverlangt. Und offen gesagt, liegen mir dafür auch zu viel „Emissionen“ von Wildschwein, Kuh, Ziege, u.a., wie sie in einem aktuellen Mercedes-TV-Spot bezeichnet werden, auf dem Weg. Nichtsdestoweniger hier eine Auswahl an Bildern (alle bei Klick auch in 1000px-Größe). Bei Fragen zur Tour, einfach einen Kommentar hinterlassen.Wünsche viel Spaß beim Lesen.

» Korsika GR 20 Süd – Trekking im goldenen Oktober

16 Kommentare zu „Reisebericht zum GR 20 auf Korsika veröffentlicht“

  1. hallo
    ich möchte mit meiner Familie den GR 20 laufen – bzw. den Nordteil.
    Wir sind seit 4 Jahren immer wieder auf Wanderungen von Hütte zu Hütte unterwegs. Die Kinder (12 und 17) können durchaus 1200 Höhenmeter am Tag ab.
    Nun frage ich mich aber doch: Ist das zu viel Belastung – oder schaffbar. Was wir bisher NIE gemacht haben: Proviant mitnehmen. Wir waren halt immer auf bewirtschafteten Hütten.
    Gespannt – Barbara

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    • Hallo Barbara,
      was Eure Erfahrung und Kondition betrifft, solltet Ihr für den GR 20 gut gewappnet sein, denke ich. Proviant mitführen bedeutet halt, dass man einige Kilogramm mehr an Gepäck mitführen muss, so auch beispielsweise einen Kocher samt Schüssel etc.. Grundsätzlich zu überlegen wäre bei dieser Tour, ob man ein Zelt bzw. mehrere Zelte mitführt, um größtmögliche Flexibilität und auch Freiheit zu haben. Dann wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß beim Planen der Tour!
      Schöne Grüße

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  2. Hallo Achim,

    zunächst möchte ich dir für deine tolle Seite danken. Ich habe bis jetzt nur den Bericht über die GR20 gelesen. Ich war letzte Woche selbst auf Korsika unterwegs (nur mit Mountainbike und Zelt).

    Für Anfang Oktober habe ich schon den Flug für eine 5-tägige GR20 Tour im Norden gebucht.

    Ich habe zwei Fragen:

    Hast du den Spiritus erst auf Korsika gekauft, oder hattest du den im Gepäck?

    Kennst du eine Seite wo man die offiziellen GR20 Tracks laden kann?

    Ich benutze auf meinem Garmin 60Csx die OPenvelomaps. Da ist der GR 20 als Weg eingezeichnet. Ich überlege aber ob ich mir noch einen Track für den Weg hinzufüge.

    Vielen Dank im Voraus und eine schöne Zeit.

    Liebe Grüße aus Chemnitz
    Marcus

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  3. Hallo Michaela,
    danke für das Lob. Das freut mich.

    Na da hast Du ja ziemlich viele Fragen 😉 Fangen wir mal an.

    Ich hatte eine Karte und ein GPS dabei. Das GPS war mit der Topo Südfrankreich von Garmin ausgestattet. Eigentlich sollte man meinen, dass man sich damit nicht verlaufen kann. Da ich mir jedoch ein paar „Ausreißer“ von der Strecke gegönnt hatte, hat mir vor allem das GPS gute Dienste bei der Orientierung geleistet. Wenn man die Augen aufhält und versucht, strickt den Hauptweg zu gehen, dann sollte man auch ohne GPS auskommen. Im übrigen ist der Hauptweg anspruchsvoll genug.

    Ach, das mit dem Zelten war unproblematisch. Es gibt Passagen, da wird es schwierig ein Zelt aufzubauen, aber eigentlich findet sich für ein 2-Persoenen-Zelt entlang der Strecke meist ausreichend Stellfläche. Es ist oft steinig. Ein eigenständig stehendes Zelt ist hier deshalb eine gute Wahl, weil man sich erspart, Heringe krumzubiegen. Zum Thema Zelten bitte auf meinen Hinweis mit den Wildschweinen achten. Wenn es tatsächlich verboten ist, wild zu campen, dann wusste ich davon nichts 😉 Wer verantwortungsbewusst mit der Umwelt umgeht, dem will ich vom Zelten nicht abraten.

    Zu den Refuges kann ich Dir relativ wenig sagen. Bitte hier auf den offiziellen Seite der korsischen Behörden nach Infos Ausschau halten, auch was die Frage der Ausstattung betrifft. Beim Refugi die Prati habe ich eine Pause gemacht. Es war zwar offen, aber kein Mensch weit und breit.

    5 Tage für den GR 20 Süd wird nur dann ausreichen, wenn man entweder, so wie ich, den Wanderweg nicht bis zu seinem Endpunkt läuft oder aber auf der gesamten Tour so was von Gas gibt! Schau Dir meine Wegstrecke an. Ich bin durchschnittlich trainiert. Vielleicht kannst Du damit in etwa einschätzen, was für Dich geht.

    Viel Spaß noch beim Planen und eine gute Zeit dann später während der Tour!

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  4. Hallo Achim!

    Einen tollen Blog hast du da!
    Ich möchte gemeinsam mit zwei Freunden nach dem Abitur, also im Juni dieses Jahres, auch gerne den Südteil des GR20 begehen. Deine Bilder sind echt ein super Ansporn, wir sind sehr motiviert und haben Lust auf dieses Abenteuer. Sind alle drei sportlich und haben Erfahrung im Bergsteigen, vom Körperlichen müssten wir das also schaffen.
    Allerdings habe ich noch Zweifel, was die Unterkunft, Verpflegung und Orientierung angeht. Fürchte, dass wir noch einiges lernen müssen was das Dasein als Abenteurer angeht..
    Deine Route weicht ja teilweise vom GR20 ab, hast du dich nur per GPS orientiert?
    Die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz stelle ich mir auch recht kompliziert vor, bist du nicht immer an den Refuges und deren Zeltplätzen vorbeigekommen? Wild zu campen ist doch verboten, wie weit muss man denn vom Weg abweichen, dass man sein Zelt unbekümmert aufschlagen kann?
    Kannst du uns sagen, welche Refuges ansonsten auf deinem 5-tägigen Weg in Frage kämen? Auf den Hütten sollte es dann ja meist Kochstellen und sanitäre Anlagen geben, benötigen wir dann überhaupt einen Gaskocher?
    Denkst du, dass man die ganze Unternehmung inklusive Anreise innerhalb 7 Tage schaffen kann? 5 Tage wandern, 2 Tage An- und Abreise?

    Vielen Dank für deine Hilfe!

    Liebe Grüße

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  5. Nein, eine Regenhose hatte ich nicht mit dabei. Hatte sie auch nicht vermisst. Würde ich die Tour noch einmal machen, würde ich wieder darauf verzichten.

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  6. Hallo,
    ich hätte mal eine Frage zur Packliste:
    hattest du eine Regenhose dabei oder nur eine normale Trekkinghose und würdest du eine Regenhose empfehlen oder gehts auch ohne?

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  7. Hallo Hubert, die Wahl ist vor allem der späten Jahreszeit geschuldet. Da im Nordteil die deutlich höheren Berge zu durchschreiten sind, ich aber bei dieser Tour mit Schnee nichts zu tun haben wollte, habe ich mich für den Süden entschieden. Nicht, dass im Oktober immer Schnee liegt, möglich ist es laut Aussagen von Kollegen sehr wohl. Zu weilen bleibt der Schnee bis in den Mai liegen.

    Zur Logistik: Der Flughafen ist überschaubar 😉 Vom Haupteingang startet ein Bus in Richtung Bastia, zu erkennen am Schild vorne am Bus. Die Fahrt dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Alle Busfahrzeiten findest Du unter http://www.corsicabus.org/. Die Abfahrtzeiten von Zügen habe ich direkt am Bahnhof in Bastia eingesehen. Gerade, wenn Du vorhast, außerhalb der Hauptsaison zu wandern, würde ich mich direkt vor Ort erkundigen. Im Oktober fuhr der Zug, der laut Plan eigentlich bis Vizzavona fahren sollte, nur bis Corte. Dort musste ich in einen Bus umsteigen. Ausreichend Flexibilität sollte man jedenfalls mitbringen 🙂
    Dann weiterhin viel Spaß beim Planen und Hals und Beinbruch auf der Tour!

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  8. Hallo Achim,.
    tolle Reise. Ich bin schon in der Trekkingplanung für nächstes
    Jahr. Mich würde intressiern, warum hast du den Südteil und nicht#
    den Nordteil begangen und etwas mehr über die Logistik der
    An- bzw. Abreise. Flughafen, Transferzeiten, öffentl Verkehrsmittel. ect.
    Danke im Voraus für Deine Hilfe.
    Viele Grüsse Hubert

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  9. Ich hatte tatsächlich nur mein GPS dabei und eine einfache Korsika-Karte zur grundsätzlichen Orientierung vor Ort. Deswegen kann ich Dir leider keine Kartenempfehlung geben. Die Anschaffung eines GPS kann ich hingegen nur empfehlen.

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  10. vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ja das Bild mit der Hängebrücke gehört sogar zu meinen Lieblingsbildern.
    Da ich leider keine wirklich gute Karte des Weges im Netz finde, und ungern irgendwas bestellen will ohne Ahnung, wollte ich mal fragen ob du eine empfehlen kannst? Oder bist du ohne Karte nur mit GPS gelaufen?
    Würde gerne was mit Höhenprofilen haben um die Etappen auch gut planen zu können.
    Ich hoffe auch in diesem Punkt kannst du mir weiterhelfen.

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  11. Hallo Steffen,

    die Tour ist anstrengend. Keine Frage. Ohne eine gewisse Sportlichkeit, sollte man von der Strecke Abstand nehmen. Durchtrainiert muss man hingegen keinesfalls sein, nur ausdauernd. 7 Tage sind ein sehr gutes Zeitfenster für eine Tour, bei der man nicht unbedingt 8-10 Stunden pro Tag wandern möchte. Wasser ist ausreichend auf der Strecke vorhanden. Wenn man vor hat, die Nacht in höheren Lagen zu verbringen, dann muss man aus dem Tal Wasser mitnehmen. Wunderschön ist die Gegend unterhalb des Col de Luana*. Hier lässt es sich direkt an einem Fluss unter Bäumen campen. Das nur als Tipp.

    Viele Grüße und viel Spaß bei der weiteren Planung

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  12. Erstmal vielen Dank für diese schöne Seite und die vielen überwältigenden Bilder. Deine Seite hat mich auch dazu veranlasst, diesen schönen Weg gehen zu wollen. Nun bin ich aber am Überlegen ob er nicht doch zu anspruchsvoll ist. Meine Freundin, die in dieser Hinsicht keine Erfahrung im Wandern hat, kommt nämlich mit. Aber wenn ich deine Angabe zu den Höhenmetern sehe, dann stelle ich mir das sehr schwierig und anstrengend vor.
    Du bist die 94km in 5 Tagen gegangen. Meinst du man könnte diese Route auch in 7 Tagen gehen? Also klar, prinzipiell ist das natürlich über kürzere Etappen machbar. Was ich eigentlich fragen wollte: Gibt es auf dem Abschnitt genug Bergseen oder Flüsse an denen man sein Abendlager aufschlagen kann?

    Wäre über Infos zu meinen Fragen sehr dankbar.
    Grüße Steffen

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  13. Hi Stefan,
    was Du natürlich machen kannst, ist, den GR 20 zu verlassen, um in einem Dorf Proviant nachzuladen. Googel mal speziell nach den Hütten, die auf meiner Tour ja zu kurz gekommen sind, da ich mit dem Zelt unterwegs gewesen bin. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass man auf den Hütten etwas zu essen bekommt. Die Hütten sind deutlich spartanischer ausgestattet als Hütten in den Alpen. Insgesamt ist das Hüttennetz auch sehr überschaubar. Was ich Dir sagen kann ist, dass man zur Mitte des GR 20 bei Vizzavona in einem kleinen Laden Lebensmittel und Getränke kaufen kann. Hier halten auch die Busse. Das ist auf alle Fälle eine Option. Am Bavella-Pass weiter im Süden wiederum ist ein Restaurant. Solltest Du darüber hinaus in einem Supermarkt auftanken wollen, dann müsstest Du mal im Vorfeld der Tour nach einem günstigen „Abstieg“ vom GR 20 in ein Dorf Ausschau halten. Den von mit gegangene Weg hinunter nach Cozzano würde allerdings aufgrund der hierfür benötigen gut 3 Stunden nur bedingt empfehlen.

    Soweit, was ich Dir zu diesem Thema sagen kann.

    Viel Spaß auf Deine Tour!

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  14. Hey ho, sag mal, wie hast du es mit der verpflegung gemacht? ich bin ab samstag für zwei wochen auf dem gr 20 unterwegs und werde nicht für zwei ganze wochen essen mitnehmen. gibt es vor ort irgendwelche einkaufsmöglichkeiten?
    gruß und besten dank,
    stefan

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