Australien – G’Day Mate!

Tasmanien und Fraser Island – zwei Inseln, die man bei einem Australienbesuch unbedingt auf der Liste haben sollte. Wild, ursprünglich und zum Teil menschenleer habe ich beide Inseln kennengelernt.

„G’day“ wie man Down Under sagt. Mein erster Stopp in Australien war Tasmanien, das über unglaublich schöne Strände verfügt. Hier habe ich mir einen Mietwagen für eine Woche ausgeliehen. Später bin ich mit dem Bus die australischen Ostküste hochgefahren. An touristischen Highlights hat die Ostküste wahrlich einiges zu bieten. Wie Perlen an einer Kette finden sich die Sehenswürdigkeiten hier aufgereiht.

3.500 Kilometer – das ist in etwa die Strecke zwischen zwischen Melbourne und Cairns. In den 3 Wochen, die ich mit dem Bus von Stadt zu Stadt gefahren bin, habe ich gerade mal einen Bruchteil von dem gesehen, was Australien (OZ) zu bieten hat. Lediglich von Tasmanien kann ich nun halbwegs behaupten: die Insel kenne ich.

Tasmanien – vielleicht schöner als Hawaii

Vor dem Abflug wusste ich nicht einmal, dass es zu Australien gehört. Jetzt weiß ich, dass ich lieber nochmal hierhin fliegen würde als nach Hawaii. Die Geschmäcker sind verschieden, ich weiß, aber ich will gerne die Gründe für diese meine Meinung nennen: Die Strände auf „Tassie“, wie Tasmanien von den Australiern genannt wird, sind bei weitem größer, zahlreicher und schöner. Die Landschaft ist ursprünglicher, mindestens genauso abwechslungsreich wie Hawaii und sie berauscht ihre Besucher mit einem omnipräsenten Duft von Eukalyptusbäumen. Zudem sind die Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Unterkunft) auf Tasmanien geringer als auf Hawaii.

Streckenverlauf – Australien

Natur pur

Ein Viertel der gesamten Insel ist als sogenanntes „World Heritage Area“ klassifiziert – eine besonders schützenswerte Landschaft also. Jeder Punkt der Insel ist mit einem Auto bequem an einem Tag erreichbar. Hobart, mit rund 217.000 Einwohnern die Provinzhauptstadt, ist Australiens zweitälteste Stadt. Ihre Geschichte begann 1803 als Sträflingskolonie. Strafversetzt fühlte ich mich allerdings nicht, sondern genau am rechten Fleck.

Mount Cradle Nationalpark
Mount Cradle Nationalpark

Cradle Mountain National Park

Cradle Mountain, Tasmanien

Meiner Meinung nach gibt es zwei echte Höhepunkte auf Tasmanien:

1. Der Cradle Mountain National Park: eignet sich für Wanderungen von 1 – 10 Tagen. Die 6-stündige Tour hinauf auf den Gipfel von Mt. Cradle gehört zu den schönsten Tageswanderungen, die ich je gemacht habe und sollte in keinem Programm fehlen.

2. Der zweite Lichtblick ist die komplette Ostküste Tasmaniens. Hier reiht sich ein Traumstrand an den nächsten und überall findet man ein nettes Plätzchen, um sein Zelt aufzuschlagen. Wenn man als einziger auf einem 10 km langen und 500 m breiten Sandstrand steht, hat man das Gefühl, tiefer ein- und ausatmen zu können als je zuvor. Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch einmal erwähnen, dass die Wassertemperaturen mit 10 – 14 Grad Celsius nicht besonders zum Baden einladen. Die Schönheit und Unberührtheit der Landschaft gleicht dies aus.

Die Ostküste Australiens

Nach der Campingtour auf Tassie ging es über Melbourne, Sydney und Brisbane die Ostküste hinauf. Die Städte in Kurzfassung:

Melbourne

Melbourne: eine 3 Millionen Stadt, in der, so jedenfalls habe ich es erlebt, die meisten Läden bereits um 17.00 Uhr geschlossen habe. Das hat mich überrascht. Ich war kurz vor dem Formel Eins Grand Prix hier und das einzige Thema war eben „Formel Eins“. Wirklich begeistert war ich einzig von dem Besuch in der Concert Hall, wo ich eine sagenhafte Aufführung von Beethoven’s 9. Symphonie der hiesigen Philharmoniker erleben durfte. 200 Musiker inklusive Chor machten einen mächtigen Radau. Welch eine Freude schöner Götterfunken!

Sydney Oper

Sydney: Regen bei 28 Grad Celsius ergibt was? Richtig! Eine ziemlich schwüles Wetterchen. So richtig konnte mich deshalb die Weltmetropole nicht für sich gewinnen. Tut mir leid, wenn ich Euch nicht mehr über Sydney sagen kann, als dass der Hafen, der Botanische Garten und natürlich die berühmte Oper sehr nett anzusehen sind. Ich hatte in Sydney ein alten Schulfreund besucht, der vor einigen Jahren hierhin ausgewandert ist. Gemeinsam mit Frank stürzte ich mich ins Nachtleben rund um Bondi Beach.

Brisbane, South Bank Parklands

Brisbane: Die Stadt überrascht mit einem sehr angenehmen Klima und mit einem Strand mitten in der City, genannt „South Bank Parklands“. Das ehemalige Expogelände wurde komplett in einen Erholungspark umgestaltet und ist Brisbanes beste Adresse, um dem hektischen Treiben für ein paar Stunden zu entkommen. Einige Stunden lässt es sich in der Lagune des Brisbane Rivers bestens aushalten. Nach ein paar Tagen der Entspannung, die tatsächlich auch gesundheitlich bedingt gewesen sind – in Brisbane hatte ich mir (dank zu schwerem Rucksack?) einen Hexenschuss eingefangen –, ging es mit neuer Energie weiter, um Museen, Theater und Restaurants der 160.000 m² großen Anlage zu erkunden.

Fraser Island – Die größte Sandinsel der Welt

Schiffswrack auf Fraser Island

Nach so vielen Städten war Abwechslung angesagt. Auf dem Programm stand nun eine 3-tägige „Safari-Tour“ auf Fraser Island. Die Insel ist nur mit Geländewagen befahrbar und kann von sich behaupten, die größte Sandinsel der Welt zu sein. Aus der Vielzahl an Angeboten habe ich mich für eine „Self-driving Camping-Tour“ entschieden (kingfisherbay.com). Die 7-köpfige Gruppe war international besetzt und die Stimmung untereinander war prächtig. Den Wagen bis unters Dach mit Lebensmitteln und Ausrüstung vollgepackt ging es dann nach einer Einweisung durch den Veranstalter kreuz und quer über die Insel. „Self driving“ heißt, man fährt und navigiert selbst. Eine gewisse Teamfähigkeit ist hier also gefragt. Wanderwege laden dazu ein, den Wagen mal stehen zu lassen, um sich ein Bad in einem der kristallklaren Süßwasser Seen zu genehmigen.

Der eigentliche Reiz allerdings liegt darin, das anspruchsvolle sandige Gelände mit dem 4-Rad getriebenen Jeep zu meistern. Natürlich sind wir das ein oder andere mal stecken geblieben. Es geht jedes mal ein Stoßgebet gen Himmel, wenn man das Durchdrehen der Reifen spürt. Aber mit vereinten Kräften – Einer fährt, Einige sitzen auf der Motorhaube, der Rest schiebt – sind wir jedoch stets ohne eigene Hilfe freigekommen, was nicht jede Gruppe von sich behaupten kann. So eine Tour sollte auf keinen Fall bei einem OZ-Besuch fehlen, wie ich finde. Es macht einen Heidenspaß. Aufpassen muss man hier lediglich auf wild herum streuende Dingos, die sich nachts bis ins Camp trauen.

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