Review: Die Therm-a-Rest NeoAir Trekker im Einsatz

Die NeoAir Trekker von Therm-a-Rest ist eine robuste und leichte 3-Jahreszeitenmatte, die insbesondere, wie es der Name schon sagt, für Trekkingtouren konzipiert ist. Bevor ich mit der Matte auf die erste Tour gehe, wollte ich sie einem eingehenden Praxistest unterziehen. In Rezensionen einschlägiger Onlineshops wird die Matte über den grünen Klee gelobt. Schauen wir doch einmal, was die neongrüne NeoAir-Trekker in Sachen Schlafkomfort zu bieten hat.

Bei mehrtägigen Wandertouren ist geringes Gewicht bekanntermaßen Trumpf. Allerdings zähle ich nicht zu der Sorte Ultra-light-Trekker, für die geringes Gewicht über allem steht. Ein gewisses Maß an Komfort darf es nach meinem Dafürhalten schon sein. In Bezug auf dieses Verhältnis scheint mir die NeoAir Trekker ausgewogen.

Maße und Gewicht

Mit einem Gewicht von 510 Gramm (Herstellerangabe) scheint die NeoAir Trekker von Therm-a-Rest prädestiniert für Trekking-Touren. Das Packmaß ist mit 23x11cm denkbar klein. Beim Aufblasen wird allerdings etwas mehr Luft und auch Zeit benötigt, als man es von den sogenannten selbstaufblasenden (self inflating) Modellen her kennt. 3 Minuten ist man schon mit dem Aufblasen beschäftigt. Dafür allerdings verfügt die Trekker auch über eine stattliche Dicke von 6,3 cm. Im Vergleich zum Matten-Klassiker von Therm-a-rest, der BaseCamp, sind dies 1,3 cm mehr, bei wohlgemerkt gerade einmal halbem Gewicht der BaseCamp (1.150 Gramm). Untergebracht im mitgelieferten Nylon-Beutel nimmt die Matte im Rucksack nur sehr wenig Platz ein. Im wieder zusammengerollten Zustand betrug das Gewicht der Matte nach meiner Messung 536 Gramm.

Konstruktion

Über die Konstruktion an sich möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht viele Worte verlieren, die bekommt man auf der Website des Herstellers (Cascade Designs) und in Outdoor-Shops, nur soviel: Das Querkammersystem der Matte ist aus meiner Sicht deutlich ausgereifter als so manche Matte mit Längskammern, insbesondere die günstigen Modelle. Diese können mitunter doch ziemlich wabbelig und instabil sein. Matten mit Längskammern neigen dazu, sich zusammenzuziehen, je fester man sie aufpumpt. Nicht so die NeoAir Trekker, die, bei einer Liegefläche von 53 cm x 183 cm, stets „in Form“ bleibt und dabei ausreichend Platz bietet (ich selbst bin 1,76 m groß).

Material

Das Material im Innenraum der NeoAir Trekker, so liest man mitunter, würde laut rascheln bzw. knistern. Das kann ich so nicht bestätigen. Ja, ein Rascheln im Inneren ist zu hören, allerdings ist dies nicht so laut, als dass es den Schlaf in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde, so zumindest mein Eindruck. Wenn man die Matte in der Hand hält, spürt man das im Vergleich zur grünen Oberseite (75D Polyester) robustere und strapazierfähigere Material der grauen Unterseite (100D Polyester). Auf diesem Foto ist der Unterschied des Materials gut sichtbar. Insgesamt eine angenehme Haptik, wie ich finde. Wie belastbar das Material im Rahmen einer mehrtägigen Tour ist, und wie sie sich bei niedrigen Temperaturen schlägt, Stichwort Wärmedämmung, wird sich zeigen. Sobald ich entsprechende Erfahrungen gesammelt habe, werde ich diese hier im Review ergänzen. Jedenfalls hatte ich in der etwa 13 Grad kalten Nacht zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Kälte des Bodens zu spüren.

Liegekomfort

Die NeoAir Trekker wird bei mir eine gerade einmal 2cm dünne Z-Lite Sol ersetzen, die ebenfalls von Therm-a-rest stammt. Die Z-Lite Sol – ich hatte sie zuletzt auf meiner Trekkingtour auf dem GR 221 auf Mallorca mit dabei – ist meines Erachtens nur etwas für Hartgesottene. Die NeoAir Trekker hingegen ermöglicht mit einer Dicke von 63 mm erholsamen Schlaf, wie man ihn sich für längere Touren wünscht. Während des Einsatztests habe ich die NeoAir-Matte einmal neben ein Luftbett von Intex (99 x 191 x 25 cm) gelegt. Wenn auch optisch der Unterschied gewaltig ist – in Sachen Liegekomfort empfand ich beiden Matten zu meiner Überraschung gar nicht mal so weit von einander entfernt. Die 2,7 Kilo der Intex braucht jedenfalls kein Mensch mitschleppen!

Preis

Preislich bewegt sich die NeoAir Trekker im höheren Segment. Der Hersteller gibt 134,95 Euro als unverbindlichen Verkaufspreis an, womit sie in etwa doppelt so viel kostet wie die bereits genannte BaseCamp. In den Läden/Shops bekommt man sie für 94–120 Euro (in der Größe Regular).

Fazit

Insbesondere für diejenigen, die beim Wandern oder Radfahren auf ein möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitig ausreichend Liegekomfort Wert legen, finden in diesem Modell eine sehr gute Matte mit geringem Gewicht, kleinem Packmaß bei dennoch gutem Komfort. Den größeren Zeitaufwand für das Aufblasen im Vergleich zu selbstaufblasenden (und schwereren) Modellen, nehme ich angesichts des sehr geringen Gewichts der NeoAir Trekker gerne in Kauf. Ich freu mich schon jetzt auf die nächste Trekkingtour.

Plus

Minus

  • kleines Packmaß
  • geringes Gewicht
  • sehr guter Schlafkomfort
  • verhältnismäßig hoher Preis

Bildergalerie

2 Gedanken zu „Review: Die Therm-a-Rest NeoAir Trekker im Einsatz“

  1. Danke für diesen ausführlichen Testbericht! Sehr hilfreich!
    Gibt es nach 2 Jahren Langzeiterfahrungen? Besonders hinsichtlich der Isolierung bei kalten Temperaturen?

    Antworten
    • Hallo Rick,

      die Matte war seitdem zwar mehrmals im Einsatz, allerdings ausschließlich bei sommerlichen bzw. herbstlichen Temperaturen. Würde ich die NeoAir Trekker einmal im Winter mitnehmen wollen, würde ich zwecks Isolierung offen gesagt noch eine zusätzliche Schicht mitnehmen, beispielsweise ein Groundsheet von FIBEGA. Hängt natürlich auch davon ab, wie gut der Schlafsack Wärme speichert, ob man eine solche zusätzliche Unterlage benötigt.

      Beste Grüße

      Antworten

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